Ein Verein mit dem in den Urlaub fahren kann? Auf den „Berg der Flieger“? Und für die Fliegerfrauen ist ebenfalls gesorgt? Selbstverständlich!
Pünktlich vor Beginn der Schulferien ging es für eine Handvoll Vereinsmitglieder in die Rhön, auf die legendäre Wasserkuppe, dem „Berg der Flieger“. Auf dem Programm stand eine Woche Hangfliegen. Während die Einen bereits Erfahrung mitbrachten, waren es für Andere die ersten Flüge am Hang. Hangfliegen, den Aufwind nutzen, von oben auf sein Flugzeug schauen können um sich dem Hang entlang wieder auf Höhe zu schrauben. Ein schönes Gefühl. Auf eine andere Art spannend.
Das Modellfliegen auf der Wasserkuppe hat Tradition und setzt auf eine vorbildhafte Organisation. Wo an welchem Tag geflogen wird, wird von der Windrichtung abhängig frühzeitig ausgewiesen, ein ehrenamtlicher Flugleiter sorgt für einen reibungslosen Ablauf. 5€ pro Tag Startgebühr und los geht es. „Alle Ängste, alle Sorgen“ kann man an diesem Ort auch unterhalb der Wolken gut ablegen. Alle teilen die selbe Leidenschaft und so sind Scale-Oldtimer gemeinsam mit kleinen Schäumlingen und größeren GFK Modellen in der Luft. Es gilt aufeinander Acht zu geben und die Zeit zu genießen. Gelegenheit Neues auszuprobieren und die Gelegenheit in den Austausch mit Fliegerkollegen aus anderen Vereinen und anderen Ländern zu kommen. Es empfiehlt sich die Zeit außerhalb der Schulferien und abseits der Feiertage zu wählen. So haben wir es in diesem Jahr gehandhabt und haben gute Erfahrungen damit sammeln können.
Auch wenn wir daran gewöhnt sind viel Zeit miteinander zu verbringen, schweißt ein solcher Urlaub die Gemeinschaft noch weiter zusammen. Wir hatten uns auf einen Campingplatz und eine Pension aufgeteilt, alles in Nähe zueinander und so wie es jeder Einzelne für sich selbst braucht. Pünktlich nach dem Frühstück ging es für uns Piloten nach oben auf den Berg, während unsere Fliegerfrauen in ihr eigenes Programm gestartet sind. Die Rhön bietet auch außerhalb der Wasserkuppe ein vielfältiges Angebot, vom Stadtbummel in Fulda bis zu Spa Möglichkeiten, am schönsten war es natürlich dennoch, wenn unsere Frauen dann zurückkehrt sind und wir als eine Gruppe am Berg vertreten waren.
Natürlich geht auch beim Hangfliegen mal etwas kaputt. Die Umgebung ist für uns ungewohnt und man teilt sich den Luftraum in der Regel mit Piloten, die man nicht kennt und damit schwerer einschätzen kann. So kam es für einen unserer Flieger am zweiten Tag zu einer Kollision, Schäumling gegen GFK, um das Ergebnis vorweg zu nehmen: Das GFK Modell kreist vermutlich noch immer über der Wasserkuppe. Aber auch das heißt Verein bei uns, wir haben den Folgetag genutzt und das schwerbeschädigte Modell wieder aufgebaut. Es fliegt nun besser als vorher und hat am letzten Flugtag nochmals die Stunde geknackt. Teamwork!
Wie in den anderen Teilen der Bundesrepublik fand der Frühsommer 2024 bislang ohne uns statt und so galt es in dieser Woche die ein oder andere Schlechtwettersituation zu überbrücken. Wir starteten mit einer Sicht von 100m und Regen in den ersten Flugtag, ehe sich die Wolkendecke lockerte und wir loslegen durften. Zur Wochenmitte war an Fliegen nicht zu denken aber das hat unserer Laune keinen Abbruch getan. Wir haben repariert, uns entspannt, die Umgebung erkundet und dem Segelflugmuseum einen Besuch abgestattet. Das Museum enthält historische ebenso wie moderne Segelflugzeuge, gibt Einblick in die waghalsigen Anfänge früherer Helden und beherbergt mittlerweile auch einen sehenswerten Abschnitt zum Modellflug. Ein Pflichtbesuch und für Mitglieder eines Luftsportverbandes wie dem DMFV sogar rabattiert. Da konnten wir nicht Nein sagen und suchten uns den Weg durch die Wolken:
Somit war auch dieser Tag ebenso gut genutzt wie die anderen Tage. Im Miteinander und einer Umgebung, die uns automatisch glücklich macht. Highlight für ein Teil unserer Gruppe war ein spontaner Rundflug mit einer Jodel Robin und einem sympathischen Piloten, der sich mit uns auch mal einen Spaß erlaubt hat.
Wir bedanken uns bei unseren Mitgliedern für eine tolle Urlaubswoche, die am gemeinsamen Frühstückstisch begann und mit Grillen und Kartenspielen endete. Wir bedanken uns zudem für die Organisatoren der Wasserkuppe, ohne die wir all die Erfahrungen und Eindrücke hätten nicht mit nach Hause nehmen können.
Ein Video mit unseren Flugeinlagen findet ihr übrigens hier und bevor wir mit ein paar weiteren Fotos Tschüss sagen bleibt nur noch:
Bis zum nächsten Jahr!
